Hennigsdorf, August 2021 – Das Medizintechnik-Unternehmen Pentracor GmbH mit Sitz in Hennigsdorf bei Berlin veröffentlicht ein Interview mit dem Geschäftsführer Dr. Ahmed Sheriff.

Die innovative und zukunftsweisende Therapie CRP-Apherese überzeugt.

Bei Herzinfarkt schwerwiegende Gewebeschäden vermeiden und Herzleistung bewahren. Eine klinische Studie zur CRP-Apherese nach Herzinfarkt zeigte signifikant positive Ergebnisse. Weitere Fälle im klinischen Alltag belegen diese Ergebnisse. Ebenso sind 9 Covid-19-Erkrankte – einer vor und die anderen in der Intensivstation – genesen. Die Mehrzahl war bereits künstlich beatmet. Rund 50 Prozent dieser Patienten versterben leider bei leitliniengerechter Behandlung im Normalfall.

Das im brandenburgischen Hennigsdorf nahe Berlin ansässige Medizintechnikunternehmen Pentracor GmbH hat dieses weltweit einmalige Blutreinigungsverfahren und den Adsorber PentraSorb® CRP in jahrelanger Forschungsarbeit erfolgreich entwickelt. Das Verfahren ist international patentiert. Neben Herzinfarkt, Schlaganfall und Covid-19 Erkrankungen verspricht diese Apherese auch deutliche Besserung bei weiteren Entzündungsgeschehen: zum Beispiel an der Bauchspeicheldrüse, chronischen Darmentzündungen (Colitis Ulcerosa und Morbus Crohn) sowie rheumatoiden Erkrankungen ebenso bei kardiogenem Schock und Sepsis.

Bereits renommiert ausgezeichnet

Die außerhalb des Körpers durchgeführte Behandlungsmethode zeichnet sich durch ein Minimum an Nebenwirkungen aus. Es ist weltweit die einzige Therapie, die sofort das Entzündungen verursachende Eiweiß CRP aus dem Blutplasma selektiv zu entfernen vermag. Dafür steht auch der Kardiologe Professor Dr. Jan Torzewski, Chefarzt des Herz- und Gefäßzentrums des Klinikverbunds Allgäu am Klinikum Kempten. Er hat unter 34 Mitbewerbern auch aus namhaften Universitätskliniken und Herzzentren im November 2020 für die Anwendung der CRP-Apherese mit dem PentraSorb® CRP bei Herzinfarkt den zweiten Platz beim German Medical Award gewonnen. Derzeit wenden in Deutschland etwa 16 Kliniken das Blutreinigungsverfahren an.

 

Interview

Fragen an den Geschäftsführer von Pentracor und für die Entwicklung der CRP-Apherese verantwortlichen Biochemiker Dr. Ahmed Sheriff: Pentracor verfügt über ein CE-zertifiziertes und von allen Krankenkassen erstattetes Medizinprodukt mit bemerkenswerter Wirksamkeit und Heilerfolgen. Andererseits arbeiten Sie derzeit nur mit einer geringen Zahl an Kliniken der insgesamt rund 1900 Krankenhäuser in Deutschland zusammen. Wo sind Hürden zu überwinden?

„Ich möchte mich auf die drei wesentlichen Gründe beschränken. Zum einen kommen für die CRP-Apherese nicht alle Krankenhäuser in Deutschland in Betracht. Kardiologische- und intensivmedizinische Abteilungen sind beispielsweise Voraussetzung. Das ist häufig nicht der Fall. Zum zweiten bietet Pentracor das Verfahren der CRP-Apherese – abgesehen von der Anwendung in klinischen Studien – erst seit Anfang des Jahres 2020 breit im Markt an. Bis vor wenigen Wochen war die Marktbearbeitung in dieser Zeit durch Corona stark erschwert. Unter anderem waren Besuche bei den Verantwortlichen in Kliniken gar nicht möglich. Für uns sehr hilfreiche Medizinkongresse fanden nicht statt. Das führt uns zum dritten Punkt. Klinische Mediziner erwarten zu Recht bei neuen Medikamenten und ebenso bei medizintechnischen Verfahren wie der CRP-Apherese klinische Studien. Sie haben die Wirksamkeit und etwaige Risiken zu beweisen. Aus diesem Grund führen wir eine Registerstudie durch, um die Kriterien für eine weitere randomisierte klinische Studie zu schärfen. Diese Studie soll dann parallel die Zulassung in den USA bewirken“, sagt Dr. Sheriff.

Studie mit signifikant positiven Ergebnissen bei Herzinfarkt

Was ist zu tun? „Wir verfügen über eine Studie bei Herzinfarkt mit signifikant positiven Ergebnissen. Die behandelten Patienten wurden allerdings nicht nach dem Zufallsprinzip den Behandelten und der unbehandelten Kontrollgruppe zugeteilt, sondern pragmatisch nach personeller Kapazität für die Blutwäsche. Sowohl bei Herzinfarkt als auch bei Covid-19 haben wir Register beim Deutschen Register Klinischer Studien eingerichtet. Es dokumentiert im Einzelnen die erfolgreich und weniger erfolgreich mit CRP-Apherese behandelten Fälle. Für Covid-19 arbeiten wir derzeit an der Finanzierung einer Studie mit Kosten von 2 Millionen Euro“, erläutert Dr. Sheriff.

Neues Verständnis des Proteins CRP in der Medizin erforderlich

Ist dieses Register ausreichend zum Nachweis der Therapieerfolge? „Sie sind jedenfalls eine wertvolle Unterstützung. Klinische Studien sind für die CRP-Apherese jedoch von besonderem Wert. Denn Pentracor hat die klinischen Mediziner für eine neue Sicht auf das Protein CRP bei Entzündungsgeschehen zu gewinnen. Das ist nicht einfach. Denn das neue Verständnis geht über die klassische Lehrbuchmeinung hinaus“, erklärt Dr. Sheriff.

Was heißt das? „Das Eiweiß CRP sehen Mediziner bislang als prähistorischen Antikörper. Seine Konzentration im Blutplasma gilt als wichtige Information für den Schweregrad einer Entzündung im Organismus. Zudem ist anerkannt, dass CRP entzündete Zellen markiert.

Dieses markierte Gewebe wird anschließend von den Phagozyten (Fresszellen) beseitigt. Das neue, von verschiedenen auch internationalen Studien direkt oder indirekt belegte Verständnis von der Funktion des CRP geht dagegen wesentlich weiter. Das zeigen auch unsere klinischen Erfahrungen eindrucksvoll, betont Dr. Sheriff.

Wie darf ich das verstehen? „Bei einer besonders bedrohlichen Infektion durch Viren oder Bakterien schüttet das alarmierte Immunsystem übermäßige Mengen an CRP aus. Die Folge ist: Gerade bei inneren Entzündungsprozessen wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder auch Covid-19 ist CRP viel mehr als nur ein Marker. Es ist ein Trigger, ein Verstärker des Entzündungsgeschehens. Es markiert nicht nur irreversibel geschädigtes Zellgewebe und sorgt für dessen Beseitigung. Vielmehr markiert CRP auch überlebensfähige, sauerstoffunterversorgte Zellen und veranlasst ihren Abbau. Noch einmal: Diese Funktionsweise geht über die aktuelle medizinische Lehrbuchmeinung hinaus. Und sie hat dramatische Folgen: Kurzum, die Beseitigung von Zellgewebe! Bei Herzinfarkt weniger Herzleistung des Patienten, bei Schlaganfall unnötiger Verlust an Nervenzellen im Gehirn mit entsprechenden Beeinträchtigungen oder bei Covid-19 der Verlust an Lungengewebe mit einem deutlichen Minus an Lungenleistung plus späterem Long Covid. Im Falle intensivmedizinischer Behandlung mit künstlicher Beatmung auch der Verlust des Lebens.

CRP-Apherese hat sich Dutzende Male bewährt

Und in diesen Fällen ist die CRP-Apherese eine aussichtsreiche Therapieoption? „Definitiv Ja! Unser Blutwäscheverfahren kann hier entscheidend intervenieren und Besserung herbeiführen. Das selektive und sofortige Absenken des CRP-Spiegels mit der Apherese ist bei rechtzeitiger Anwendung in der akuten Phase und richtiger Indikationsstellung eine effektive therapeutische Maßnahme. Sie hat sich bewährt und schützt überlebensfähiges Gewebe. Ihre Anwendung hat Dutzende Male positive Ergebnisse geliefert. In mindestens vier Fällen ist nach schwerem Herzinfarkt sogar kein Infarktareal nachweisbar“.

Aber noch nicht häufig genug in klinischen Studien? „Nun, die Medizin verfolgt konsequent den Grundsatz ´einmal ist keinmal`. Und das ist auch gut so. Nur, wir sind zumindest beachtenswert plausibel in der Theorie mit Studien wie in der klinischen Praxis und weit über das ´einmal` hinaus. Unsere Aufgabe ist und bleibt, mehr klinische Mediziner vom neuen Paradigma des CRP, von dieser neuen Sicht und damit von der Anwendung der CRP-Apherese zu überzeugen. Das wird weitere Anstrengungen erfordern“, erklärt Dr. Sheriff.

Und welche Maßnahmen planen Sie? „Zunächst einmal sind wir mit dem Verlauf des Jahres 2021 sehr zufrieden. Wir haben bereits 7 neue Kliniken als Kunden gewonnen, auch renommierte Universitätskliniken. Wir werden unsere Resultate aus Studien und klinischer Behandlung sowohl in Registern als auch auf Fachkongressen vorstellen. Wir forcieren mit Erfolg schon seit Monaten Veröffentlichungen in der medizinischen Fachpresse. Und wir bauen – auch mit Partnern – unsere Vertriebsorganisation weiter aus. Wir erhöhen also die Schlagzahl an direkten, persönlichen Kontakten mit den Verantwortlichen in den Kliniken.

Wird das ausreichen? „Nun, wir sind kein milliardenschwerer Pharmakonzern mit geradezu unendlichen Ressourcen. Doch unsere jüngsten Fortschritte bestärken meinen Optimismus“, betont Dr. Sheriff.

 

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